Fohlengeburt

Verfasser der Artikel ist soweit nicht anders vermerkt Dr. C. A. Bingold, Pferdeklinik Großostheim

Nabeldesinfektion

Nachdem die erste Kontaktaufnahme zwischen Stute und Fohlen abgeschlossen ist, muss der Nabel des Fohlens desinfiziert werden. Dazu gibt man eine desinfizierende Lösung am Besten in ein sauberes, ausgekochtes Schnapsglas und taucht den Nabel des Fohlens so ein, dass man mit dem Rand des Glases die Bauchdecke des Fohlens berührt und schüttelt das Glas etwas. Dieser Vorgang sollte in den ersten drei Tagen zweimal täglich wiederholt werden. Zusätzlich muss man den Nabel bis zum 14. Tag nach der Geburt kontrollieren, ob er trocken und geschlossen ist, da es so lange noch zu einer Infektion des Fohlens aufsteigend durch den Nabel kommen kann.
Die Nabelschnur reißt normalerweise an einer präformierten Stelle etwa 3 cm vom Hautnabel entfernt ab, erst einige Minuten nach der Austreibung dann, wenn die Stute oder das Fohlen aufzustehen versuchen. Beim Abreißen der Nabelschnur kann etwas Blut abfließen. Die Blutung kommt meist jedoch rasch zum Stehen. Ein scharfes Durchschneiden der Nabelschnur ist nicht zu empfehlen, da es zu schlecht zu stillenden Blutungen kommen kann. Am Besten wird die Nabelschnur durchgerissen, indem man, sie nicht zu weit von der Bachdecke entfernt, fest an zwei eng benachbarten Stellen anfasst und ruckartig auseinander reißt. Besonders gut muss die dem Bauch des Fohlens zugewandte Stelle fixiert werden, um eine Beschädigung des Hautnabels und damit der Entstehung von Nabelbrüchen vorzubeugen. Jeder Eingriff am Nabel muss unter größt möglicher Sauberkeit und Vorsicht erfolgen, da der Nabel die Eintrittspforte für Krankheitserreger ist. Ein Abbinden des Nabels ist nur bei anhaltender Blutung notwendig.

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