Gelenkflächendeformationen können grundsätzlich an allen Gelenken auftreten. Das gezeigte Beispiel an der Halswirbelsäule ist nur exemplarisch. Häufig treten solche Veränderungen auch am Kniegelenk, dem Sprunggelenk aber auch an anderen Gelenken auf und führen je nach Sachlage zu unterschiedlichen Behinderungen. Eine Korrektur deformierter Gelenkflächen ist beim Pferd derzeit noch nicht möglich.
Beispiel Halswirbelsäule
Eine OCD an der Halswirbelsäule geht mit einer Deformation der Gelenke einher. Die Gelenke werden „instabil“ und die Wirbelkörper verrutschen gegeneinander. Die Folgen sind eine Quetschung des Rückenmarks im Wirbelkanal. Dies führt wiederum zu Bewegungsstörungen bzw. einer Ataxie. Meist ist nur die Hinterhand betroffen, da die entsprechenden Nerven, die die Hinterhand versorgen im Rückenmark oben aufliegen und dadurch zuerst gequetscht werden.


OCD der Halswirbelsäule. Der vierte Halswirbel ist gegenüber dem dritten verschoben und drückt in den Rückenmarkskanal. Die Gelenkskontur ist nicht mehr rund sondern flach und deformiert. (gelb Gelenkskonturen, rot schraffiert der Bereich der in den Rückenmarkskanal drückt, gestrichelt Kontur des Rückenmarkskanals)

Deutlich reduzierter Qeurschnitt des Rückenmarkskanals im Bereich des geschädigten Gelenkes.
Maßnahmen bei Gelenkflächenveränderungen der Halswirbelsäule
Abhilfe kann nur ein operativer Eingriff schaffen. Ziel ist die Versteifung des betroffenen Gelenkes. Die Operation ist in ihrer Durchführung sehr schwierig und wird weltweit von nur wenigen Chirurgen beherrscht. Wenn überhaupt möglich, muss man relativ früh operieren, bevor irreversible Schäden des Rückenmarks entstehen.
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