Sehnen/Bänder

Verfasser der Artikel ist soweit nicht anders vermerkt Dr. C. A. Bingold, Pferdeklinik Großostheim

Ultraschall - Sonografie

    Sehnen und Bänder

    Zum Thema Ultraschall gibt es auf der Hufrollen CD einen Abschnitt, der Ultraschalluntersuchungen der Strahlbeinregion und der Seitenbänder des Hufgelenkes beschreibt

    • Normale Befunde
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    •  Die Sehnenfasern stellen sich im Längsschnitt als schmale Linien dar. im Querschnitt als Punkte
    • Das Peritendineum liegt als deutlich echogene Linie um die Sehne
    • Die verschiedenen Sehnenstrukturen sollten bei richtiger Einstellung des Gerätes in etwa die gleiche Echogenität aufweisen
    • Der M. interosseus erscheint meist inhomogener in der Faserstruktur, was auf die im M. interosseus befindlichen kontraktilen Elemente zurückzuführen ist
    • Oberflächliche und tiefe Beugesehne liegen sehr dicht aufeinander, das Unterstützungsband der tiefen Beugesehne ist proximal deutlich abgegerenzt, zwischen M. interosseus und Unterstützungsband befindet sich ein Zwischenraum
    • An der Hintergliedmaße verlaufen oberflächeliche und tiefe Beugesehne nicht axial übereinander. Die tiefe Beugesehne ist nach medial versetzt und liegt neben dem lateral verlaufenden Lig. plantare longum. Ein Unterstützungsband der tiefen Beugesehne ist in der Regel nicht darstellbar
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    • Veränderungen
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    • Rupturen
    • Zerrungen / Überdehnungen
    • Blutungen
    • Ödeme in der Subkutis oder Sehne
    • Verklebungen, Adhäsionen
    • Vernarbung
    • Mineralisierungen
    • Oberflächliche Beugesehne
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      • Sehr häufig Läsionen mit oder ohne klinische Anzeichen einer Lahmheit
      • Differenzierung zwischen subcutanem Ödem und Sehnenschaden
      • Beurteilung von Druckempfindlichkeit ohne palpierbare Schwellung
      • Im Heilungsverlauf oft keine Schwellung aber noch unzureichende sonografische Ausheilung. Der sonografische Befund muß in der Heilphase nicht unbedingt mit der Widerstandsfähigkeit der Sehne gegenüber Belastung korrelieren. Die Sehne erscheint schwächer als sie wirklich ist.
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    • Unterstützungsband der oberflächlichen Beugesehne
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      • Akute Schäden sind verbunden mit Lahmheit und Schwellung am distalen kaudalen Radius
      • Chronische Schäden sind meist symptomfrei oder können zu einer Neigung zur Subluxation im Krongelenk führen
      • Gelegentlich Mitbeteiligung des Karpaltunnels und Hygrom der Sehnenscheide des Karpaltunnels
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    • Tiefe Beugesehne
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      • Auf Höhe des Röhrbeines eher selten betroffen
      • Gelegentlich kleine fokale Schäden auf Höhe der distalen Sehnenscheide zusammen mit Entzündung der Sehnenscheide
      • Diffuse Schäden in der Fesselregion, die oft schwer darzustellen sind, sind relativ häufig
      • Schäden auf Höhe des Strahlbeines und des Ansatzes am Hufbein sind leider nicht untersuchbar, obwohl sie relativ häufig auftreten
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    • Unterstützungsband der tiefen Beugesehne
      • Verbunden mit prominenter Schwellung und in der akuten Phase mit Lahmheit
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    • Fesselträger
    •  Überprüfung der Signifikanz von Druckempfindlichkeit des Fesselträgers. Der Fesselträger ist oft empfindlich, obwohl keine feststellbaren Schäden vorliegen. Dies ist meist auf einen gestörten Bewegungsablauf aufgrund von Schmerzen in einer anderen Region zurückzuführen. Es sollte dann nach anderen Ursachen gesucht werden.

      • Proximales Drittel nicht palpierbar und nur über Ultraschall beurteilbar. Längsscan meist am aufschlußreichsten
      • Insertionsdesmopathien des Fesselträgers zeichnen sich erst in der chronischen Phase am Röntgenbild ab
      • Rauhigkeiten und Exostosen in der Insertionsregion sind gut sonografisch darstellbar
      • Manche 7,5 Mhz Scanner haben Probleme mit der Eindringtiefe. Untersuchung von der Seite kann dann helfen
      • Der distale Fesselträger ist besser von der Seite zu beurteilen
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    • Distaler Gleichbeinbandapparat
      • Wegen der unterschiedlichen Faserverläufe der verschiedenen Strukturen sind diese nur einzeln untersuchbar. Ein brauchbares Übersichtsbild, in dem alle Strukturen korrekt dargestellt werden, ist nicht möglich. Die Untersuchung und Beurteilung ist wesentlich schwieriger als proximal des Fesselgelenkes
      • Anatomische Strukturen
        • Oberflächliche Beugesehne, die sich in zwei Schenkel aufteilt
        • Tiefe Beugesehne
        • Gerades Gleichbeinband
        • Schräge Gleichbeinbänder
        • Die 4-zipfelige Fesselplatte und Sehnenscheide ist im physiologischen Zustand nicht abgrenzbar (<2mm)
      • Zur Beurteilung der tiefen Beugesehne muß man den Scanner in unterschiedlichen Winkeln aufsetzen, da der Faserverlauf zentral anders ausgerichtet ist als peripher. Es ist selten möglich, die tiefe Beugesehne im Fesselbereich artefaktfrei darzustellen
      • Nicht selten Veränderungen der tiefen Beugesehne ohne palpatorischen Befund
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    • Gastrocnemius
      • Verletzungen in der Regel mit deutlicher bis starker Lahmheit verbunden
      • Verbunden mit Hygrom der Bursa
      • Wichtig zur Beurteilung des Heilungsfortschritts
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    • Strecksehnen
      • Schwieriger darstellbar
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    • Lig. plantare
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      • Abgrenzung zu subcutanem Ödem, Hämatom, Fibrose, Schäden von Beugesehnen und Lig. plantare



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