HPA

Verfasser der Artikel ist soweit nicht anders vermerkt Dr. C. A. Bingold, Pferdeklinik Großostheim

Leitungsanästhesien

     HPA (Hohe palmare/plantare Anästhesie)

    1    Hoher 4-Punkt Block

          °  Nerven: N. palmaris/plantaris und palmare/plantare Metakarpal- bzw.

      Metatarsalnerven
      Orientierung: N. palmaris distal des Karpalgelenkes med. und lat. zwischen          Beugesehnen   und Interosseus am dorsalen Rand der tiefen Beugesehne unter starker Faszie

        N. metacarpalis palmaris med. und lat. zwischen Griffelbein und                Interosseus

       

    •  Volumen: N. palmaris 4 ml pro Nerv, N. metacarpalis 4 ml pro Nerv
    • Kanüle: 0,5x16 (25Gx5/8") orange
    • Belastetes Bein, gegenüberliegendes aufgehoben
    • N. palmaris: Med. bzw. lat. zwischen Unterstützungsband der tiefen Beugesehne und tiefer Beugesehne senkrecht stechen und unter Injektion Nadel durch die Fascie vorschieben
    • N. metacarpalis: Med. bzw. lat. zwischen Interosseus und Unterstützungsband der tiefen Beugesehne senkrecht stechen und ca 1,5 cm tief unter Injektion vorschieben
    • Beide Blocks können auch mit einer längeren Nadel von lateral durchgeführt werden. Die Kanüle wird dabei nach Setzen des lateralen Blocks weiter nach medial vorgeschoben
    • Desensitivierte Strukturen: palmare Strukturen des Metakarpus distal vom Block inkl. McIII, Griffelbeine, Interosseus (ohne Ursprung), Beugesehnen.
    • In 17% der Fälle wird auch Karpalgelenk partiell mitanästhesiert!

    2    Interosseus-Ursprung Anästhesie
     

    • Nerven: Palmare/plantare Metakarpal- bzw. Metatarsalnerven
    • Orientierung: Distal des Karpalgelenkes med. und lat. in axialer Richtung an den Griffelbeinen entlang an den Ursprung des Interosseus
    • Volumen: N. metacarpalis 4 ml pro Nerv
    • Kanüle: 0,7x30 (22Gx11/4") schwarz
    • Aufgehobenes Bein
    • Senkrecht stechen und unter Injektion Nadel durch die Faszie 2,5 cm tief vorschieben und infiltrieren
    • Wenn Widerstand bei der Injektion zu spüren ist, sitzt die Kanüle im M. Interosseus - Kanülenspitze reorientieren
    • Aspirieren, ob Gefäße getroffen
    • Desensitivierte Strukturen: Ursprung des Interosseus
    • In 37% der Fälle wird auch das Karpalgelenk partiell mitanästhesiert

    3    Block auf Höhe des Os carpi accessorium
     

    • Nerven: N. palmaris lateralis (teilt sich in palmare Metakarpalnerven und lateralen Palmarnerv) und N. palmaris medialis
    • Orientierung: N. palmaris lateralis auf Höhe des distalen Randes des Os carpi accessorium bzw. des Interkarpalgelenks.
      • N. palmaris medialis distal des Karpalgelenkes medial zwischen tiefer Beugesehne und Interosseus am dorsalen Rand der tiefen Beugesehne unter starker Faszie

       

    •  Volumen: N. palmaris lateralis 5-8 ml, N. palmaris med. 4 ml
    • Kanüle:0,55x25 (24Gx1") violett
    • Aufgehobenes Bein bei wenig gebeugtem Karpalgelenk
    • Senkrecht stechen und unter Injektion Nadel durch die 3 mm starke Faszie 2 cm tief vorschieben und infiltrieren
    • Desensitivierte Strukturen: Metakarpus einschließlich Ursprung des Interosseus und der Griffelbeine
    • Keine partielle Anästhesierung des Karpalgelenkes



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 Leitungsanästhesien   Pulv.Infiltration   TPA/Pulvinus   MPA   4 Punkt Block   Ringblock Fesselbein   HPA   Medianus/Ulnaris   Tibialis/Fibularis 

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