Kniegelenk

Verfasser der Artikel ist soweit nicht anders vermerkt Dr. C. A. Bingold, Pferdeklinik Großostheim

Röntgenuntersuchung

     Kniegelenk

    • Latero-medial
      • Gliedmaße etwas nach kaudal stellen lassen (erleichtert Plazierung der Platte)
      • evtl. Gelenkspalt des Femorotibialgelenkes mit Kreide markieren bzw. an der Crista tibiae orientieren und Zentralstrahl 10 cm kaudal plazieren
         
    •  Latero-medial gebeugt
      • Bessere Beurteilung der Gelenksflächen und die Platte kann höher angelegt werden
      • Bei Verdacht auf Ruptur des vorderen Kreuzbandes
         
    • Latero-medial oblique
      • 120° und leicht von oben (10°)
      • Gute Darstellung des medialen Rollkammes möglich
         
    •  Kaudo-kranial
      • Gliedmaße etwas nach kaudal stellen lassen
      • Gelenkspalt mit Kreide markieren und nach kaudal im Winkel von 15° ansteigend verlängern (Zentralstrahl leicht von oben)
         
    •  Skyline
      • Zur Beurteilung von Patellarfrakturen
      • Gliedmaße locker nach hinten aufnehmen, Platte an Tibia anlegen und Zentralstrahl von oben auf Patella richten
      • Film-Fokus Abstand verkürzen
         
    • Besonderheiten
       
    •  Der mediale Rollkamm ist größer als der laterale
    • Die Rollfurche stellt sich als sklerotische Linie dar
    • "Fibulafraktur": meist ein, gelegentlich mehrere Ossifikationsdefekte, die normal sind
    • Eine gewisse Abflachung der Rollkämme des Femorotibialgelenkes an deren distalen Ende ist physiologisch
    • Die kraniale Oberfläche der Patella zeigt oft eine Rauhigkeit, die keine Insertionsdesmopathie der Kniescheibenbänder widerspiegelt
    • Der Gelenkspalt des lateralen Femorotibialgelenkes ist schmäler als der des medialen Femorotibialgelenkes. Durch unsauberen Strahlengang entsteht sehr leicht der falsche Eindruck einer einseitigen Gelenkspaltverschmälerung
    • Aufhellungszone in der Fossa intercondylica
    • In der p.a. Aufnahme bildet die Crista tibiae eine Machsche Linie, die nicht mit einer Fraktur verwechselt werden darf
       
    • OCD, Chips
      • Einbrüche, Abflachungen an den Kondylen des Femur (bes. lateral), der Patella, der Fossa intercondylica und der proximalen Tibia
         
    • Zysten
      • Medialer Rollkamm des Femur und der Tibia
         
    • Meniscusrisse
      • evtl. Verschmälerung des Gelenkspaltes, sonst röntgenologisch nicht nachweisbar
         
    • DJD
      • In der Regel ist das mediale Femorotibialgelenk betroffen
      • Meist erst im fortgeschrittenen Stadium röntgenologisch nachweisbar
      • Ausziehungen am Gelenksrand, Sklerosierung und Abflachung der subchondralen Knochenplatte
         
    •  Kniegelenksbänder
      • Zerrungen, Risse, Ausrisse der Kreuzbänder (meist vorderes)
      • Wenn das vordere Band rupturiert, rutscht auf der lateralen gebeugten Aufnahme die Tibia nach vorne weg
      • Zerrungen des medialen Kollateralbandes
      • Rezidivierende Zerrungen der geraden Kniescheibenbänder (bes. mediales und mittleres) durch Anhaken der Kniescheibe führt zu reaktiven Ausziehungen an der Apex patellae
         
    •  Frakturen
      • Apophyse der Tibia, Patella, ....



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