Beugeproben

Verfasser der Artikel ist soweit nicht anders vermerkt Dr. C. A. Bingold, Pferdeklinik Großostheim

 Beugeproben

  • Beugung oder Streckung der Gelenke bis an die Grenze der passiven Beweglichkeit bei Aufrechterhaltung eines konstanten Drucks
  • Druck etwa 20kp (Prof. Hertsch)
  • Nach Gefühl; gefühlvoller Druck, nicht "lahmbeugen"
  • Dauer normalerweise 1 Minute
  • Spatprobe und Test auf Subluxation von Kreuzdarmbeingelenk evtl. 2 min
  • Gelenke möglichst isoliert beugen
  • Wenn mehrere Gelenke gebeugt werden, erst die Gelenke beugen, von denen man eine geringere Reaktion erwartet
  • Hintergliedmaße: zuerst die Zehe, dann das Knie, zuletzt "Spatprobe"
  • Anderes Bein als Vergleich heranziehen, um falsch positive Beugeproben auszuschließen
  • Beugeproben der einzelnen Gelenke
      • Zehengelenke

          Provoziert Schmerz im Fesselgelenk, Gleichbeinbereich, Fesselträger und Fesseltrageapparat, nur geringe Provokation im Krongelenk und Hufgelenk

         Karpalgelenk

          Provoziert Schmerz im Karpalgelenk, Karpaltunnel, Os carpi accessorium, Insertion von M. extensor carpi radialis, Sehnenscheiden dorsal auf Karpalgelenk

         Ellenbogengelenk / Schultergelenk

          Streckung und Beugung möglich
          Provoziert Schmerz im Schultergelenk und Ellenbogengelenk, M. biceps, M. brachiocephalicus, Bursa bicipitalis (zusätzlich tiefen Druck auf Bursa)

         Knie / Hüfte

          Nach kaudal strecken ohne Beteiligung des Sprunggelenkes
          Provoziert Schmerz im Kniegelenk und Hüfte, Insertionen der Muskeln um das Kniegelenk
          Vor dem Sprunggelenk beugen

         Proximale Gelenke der Hintergliedmaße / Spatprobe

          Isolierte Beugung des Sprunggelenkes nicht möglich

         Differenzierung (nicht zuverlässig):
         

       

     

Kniegelenk

Spat

Tibiotarsalgelenk

langsames Absetzen

schnelles Absetzen

langsames Absetzen

gerinfügiges Einlaufen oder Verschlechterung

Einlaufen nach wenigen Tritten

geringes Einlaufen oder Verschlechterung

"Schulterherein" 

Das kranke Bein wird nachgezogen

Krankes Bein weicht nach innen aus, das gesunde Bein schiebt aus der Mitte

unspezifisch

plane Fußung

Zehenfußung

plane Fußung

Zehenschleifen und nach außen Führen der Gliedmaße

hackiger Gang

flache Bewegung bis hüpfender Gang

Tab. 1: Charakterisierung von Hinterhandslahmheiten
 
Halswirbelsäule

    bei positiven Befund häufig schwer durchführbar

 Sacroiliakalgelenk

    Gegenüberliegende Gliedmaße 2 min aufheben
    Bei Instabilität Lahmheit der belasteten Gliedmaße

 Brettprobe

    Winkel ca 45°
    Zug auf tiefe Beugesehne, Druck auf Strahlbein/Bursa podotrochlearis
    Differenzierung gegenüber anderen schmerzhaften Prozessen im Bereich der TPA

 Keilprobe

    wie Brettprobe

 Druckprobe des Interosseus (anderer Sehnen)
nicht immer aussagefähig



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