Palpation

Verfasser der Artikel ist soweit nicht anders vermerkt Dr. C. A. Bingold, Pferdeklinik Großostheim

Anatomie / Palpation im Untersuchungsgang

     Ablauf der Untersuchung

    • Egal welche Vorgehensweise angewandt wird, wichtig ist eine Konstanz im Untersuchungsgang (Immer nach dem gleichen Schema vorgehen)
    • Nicht nur das als krank identifizierte Bein untersuchen, sondern eine Bestandsaufnahme des gesamten Bewegungsapparates durchführen
    • Je subtiler die Lahmheit, desto wichtiger ist der Allgemeinüberblick
    • Nichts übersehen; man neigt dazu, sich auf das Offensichtliche zu stürzen
    • Grunderkrankung steht nicht immer im Vordergrund
    • Zwischen primären von sekundären Erscheinungen differenzieren
    • Konturen, Wärme, Konsistenz, Schmerzhaftigkeit feststellen
    • Bei Weichteilstrukturen besonders auch auf die Übergangsstellen von Muskulatur zu sehnigen Abschnitten bzw. auf Ursprünge/Insertionen achten (Schwachstellen!)
    • Exponierte Knochenstrukturen kontrollieren
    • Gelenksränder auf Unregelmäßigkeiten und Schmerzhaftigkeit prüfen, Beurteilung der Synovialmembran und Zottenbildung (im aufgehobenen Zustand)
    • Gelenksfüllung prüfen
    • Gelenke im Stand und unter passiver Bewegung bis an die Grenze der Beweglichkeit untersuchen
    • Beweglichkeit testen
    • Tiefenpalpation durchführen
    • Muskulatur ist oft entfernt von der ursächlichen Schmerzquelle betroffen: Kompensation, Ausstrahlung
    • Nach OP-Narben und Spuren vorheriger Behandlung suchen
    • Zusammenfassend einen Gesamteindruck von anatomischen Funktionseinheiten und des gesamten Patienten erheben
    • Ablauf der Untersuchung
      • Die meisten Untersucher beginnen an der distalen Gliedmaße und arbeiten sich nach proximal vor.
      • Nachteil:
      • Wenn man distal eine Veränderung gefunden hat, neigt man dazu, nicht mehr nach proximal weiterzuuntersuchen (Veränderungen werden übersehen)

      • Die Untersuchung von proximal zu beginnen hat Vorteile:
      • Die gesamte Gliedmaße wird untersucht und Veränderungen werden nicht übersehen

        Pferde mit wenig Vertrauen sind ruhiger, wenn man von proximal beginnt

      • Im Folgenden wird daher ein Untersuchungsgang von proximal nach distal vorgeschlagen.
      • Reihenfolge bei der Palpation
        1. Hals - Schulter - Ellenbogen - Karpus - Metakarpus - Sehnenstrang - Fesselkopf - Pulsation - Fessel - Kronrand
        2. Huf - passive Bewegung von einzelnen Gelenken
        3. Genick - Widerrist - Rücken - Sattel- und Gurtenlage - Kruppe - Tonus Schweif - Symmetrie Becken - Zwischenschenkelspalt
        4. Kniescheibe - Bänder - Kniegelenk - Fibularis tertius - Fersensehnenstrang - Tarsus - Metatarsus - distale Zehe
        5. Huf - passive Bewegung von einzelnen Gelenken
      • Hufzange

            Provokationsproben



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Der Autor übernimmt ausdrücklich keine Haftung für aus diesen Seiten abgeleitete Maßnahmen, für angegebene Dosierungen, Nebenwirkungen oder Schäden in Folge der Anwendung von Präparaten oder Maßnahmen. Die Dosierung ist im Einzelfall zu prüfen. Die Präparate dürfen nur von Tierärzten angewandt werden. Die Zulassung der Präparate für das Pferd ist im Einzelfall zu prüfen. Nicht für das Pferd und für die jeweilige Indikation zugelassene Medikamente anzuwenden ist strafbar.


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