
Beispiel für lose bzw. abgescherte Wand: Von außen sieht so ein Huf, ohne das Röntgenbild zur Hand zu haben, einem Rehehuf mit Hufbeinrotation zum Verwechseln ähnlich. Im Gegensatz zur Situation bei Hufbeinrotation ist bei der Abscherung der Hufwand die Zehenachse nicht (bzw. nicht maßgeblich) gebrochen. Ursache für diese Erkrankung ist keine Rehe sondern die Erweichung der weißen Linie vom Tragrand her. Die Lamellen des Hufbeinträgers bleiben intakt.
Die beiden Pfeile deuten die Kräfte an, die auf den Huf einwirken. In diesem Fall zieht zwar die tiefe Beugesehne kräftig mit, die Hauptaktion liegt aber im Zug der Wand selbst. Nicht das Hufbein dreht sich in der Hufkapsel sondern die Hufwand dreht sich vom Hufbein weg.
Sofern es nicht wegen Überlastung des verbleibenden gesunden Hufbeinträgers zu einer sekundären Rehe mit Zerstörung der Lamellenschicht kommt, kann man so einen Huf (mit viel Aufwand und Geduld) vollständig reparieren. Wenn die Lamellenschicht geschädigt worden ist, gibt es keine vollständige Wiederherstellung.
   
Die voranstehenden Bilder zeigen einen hochgradigen Fall, der ausgeheilt werden konnte.
Die Veränderungen der losen Wand zählen nicht zur klassischen Hufrehe. Bei einem chronischen Rehehuf kann der hier beschriebene Mechanismus aber zusätzlich mitarbeiten, oder es kann zu einer sekundären Hufrehe kommen.
|