FAQ

Verfasser der Artikel ist soweit nicht anders vermerkt Dr. C. A. Bingold, Pferdeklinik Großostheim

Warum Husten zu Beginn der Bewegung

Viele Pferde husten beim ersten Antraben ein oder zweimal ab. Bei diesen Pferden findet sich meist eine geringe Schleimansammlung in der Luftröhre, die durch die verstärkte Luftbewegung beim intensiveren Atmen durch das  Antraben in Bewegung gerät und damit einen Hustenreiz auslöst. Ist diese Schleimansammlung abgehustet (wird abgeschluckt) tritt kein erneutes Husten mehr auf. 

 

Warum Schleimproduktion aber kein Nasenausfluß

Solange die Schleimproduktion eine gewisses Ausmaß nicht überschreitet, sieht man keinen Nasenausfluß, da der am Kehlkopf ankommende Schleim abgeschluckt wird. Erst wenn erhebliche Mengen Schleim produziert werden, läuft auch die Nase. Dies ist vergleichbar mit der Situation bei den intensiveren Rauchern. Auch diese husten, sind verschleimt und zeigen keinen Nasenausfluß.

 

Warum helfen bei chronischen Hustern die Medikamente nicht

Solange die Ursache nicht abgestellt wird, können Medikamente nur das Schlimmste verhindern oder die Krankheitssymptome lindern. Die Ursache ist der auf die sowieso schon empfindlichere Lunge der RAO oder IAD erkrankten Pferde einwirkende Reiz vor allem durch organische Stäube. Da auch Allergene bei der RAO eine Rolle spielen, reichen bei diesen Pferden schon geringste Mengen oder wenige Atemzüge, um sich den Reiz für die Fortsetzung der Erkrankung zu holen bzw. den Kreislauf zu unterhalten. Deswegen hilft auch das Anfeuchten des Heues nur bedingt. Wird der externe Antrieb für den Kreislauf der Erkrankung nicht unterbrochen, läßt sich auch der Kreislauf nicht unterbrechen. 

 

Warum Allergisierung

Nach einer Infektion dauert es 6 bis 8 Wochen, bis das geschädigte Schleimhautepithel wieder seine volle Integrität und Widerstandsfähigkeit erreicht hat. In dieser Zeit können Allergene leichter mit Immunzellen in Kontakt kommen und eine Allergie auslösen. Auch der Reinigungsmechanismus der Lunge ist erst nach dieser Zeit wieder voll funktionsfähig, sofern ihm die Möglichkeit der vollständigen Heilung gegeben wird (keine erhöhten externen Reize).


Der Autor übernimmt ausdrücklich keine Haftung für aus diesen Seiten abgeleitete Maßnahmen, für angegebene Dosierungen, Nebenwirkungen oder Schäden in Folge der Anwendung von Präparaten oder Maßnahmen. Die Dosierung ist im Einzelfall zu prüfen. Die Präparate dürfen nur von Tierärzten angewandt werden. Die Zulassung der Präparate für das Pferd ist im Einzelfall zu prüfen. Nicht für das Pferd und für die jeweilige Indikation zugelassene Medikamente anzuwenden ist strafbar.


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